EMANUEL WERTHEIMER
                                               EMANUEL WERTHEIMER

Biographie

Zu Emanuel Wertheimer heißt es im "Abriß seines Lebens" von Alfred Klaar (1848–1927):

"Zu Budapest am 10. Mai 1846 als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns geboren, hat Emanuel Wertheimer in Wien, wo sich seine geistige Persönlichkeit herausbildete, und in Berlin, wo er in den Jahren der höchsten Reise weilte und am 24. August 1916 die schafblickenden und doch mildglänzenden Augen schloß, den größten Teil seines Lebens verbracht. Zwischendurch verstärkten längere Reisen in Amerika, Frankreich, Spanien und Italien seine Welt- und Menschenkenntnis. Ein früh hervorgetretener Zug zur Lebensharmonie geleitete ihn von der Jugend bis zum Alter. [...]"

In: Emanuel Wertheimer: Buch der Weisheit. Aphorismen. Zweite Auflage und Neue Folge. Hamburg, Berlin: Hoffmann und Campe Verlag, S. 5.

 

Enzyklopädien über Wertheimer:

"Wertheimer, Emanuel, geboren in Budapest am 10. Mai 1846. Besuchte daselbst die Realschule, hörte in Wien Philosophie und Kunstgeschichte, beschäftigte sich viel mit Musik, vorzüglich aber mit Litteratur. 1880 übersiedelte er nach Berlin. Feuilleton, Kritik, Drama, Aphorismen. Hauptwerke: 'Cromwell', Tragödie in fünf Aufzügen, Leipzig 1876; 'Pensées et Maximes', mit einem Vorwort von François Coppée, Paris, Ollendorff, 1895, dritte Auflage in Vorbereitung. 'Aphorismen, Gedanken und Meinungen', Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt 1897. Wohnung: Berlin W., Mauerstrasse 66."

 

In: Das geistige Berlin. Hrsg. von Richard Wrede und Hans von Reinfels. 1. Band. Berlin: Verlag von Hugo Storm 1897, S. 571.

 

"Einer der besten, geistreichsten und scharfsinnigsten Epigrammatiker der deutschen Literatur ist der am 10. Mai 1846 in Budapest geborene Emanuel Wertheimer, welcher eigenthümlicher Weise seine von François Coppée bevorworteten "Pensées et Maximes" zuerst in französischer Uebersetzung und erst später, nachdem dieselben überall das bedeutendste Aufsehen erregt hatten, in deutschem Urtext erschienen liess. Er zeigt sich da als berufener Jünger Chamforts, doch steht er auch unter dem Einfluss H. Heines, Lichtenbergs und Jean Pauls. Von seinen Tragödien ist namentlich 'Cromwell' hervorzuheben."

 

Kohut, Adolph: Berühmte israelitische Männer und Frauen in der Kulturgeschichte der Menschen. Lebens- und Charakterbilder aus Vergangenheit und Gegenwart. Ein Handbuch für Haus und Familie. Mit zahlreichen Porträts und sonstigen Illustrationen. Bd. 2. Leipzig: A. H. Payne 1901, S. 128.

 

Familie:

Bruder: Eduard von Wertheimer (2. Juni 1848 25. Dezember 1930) war Jurist, Historiker und Schriftsteller.

Aphorismus der Woche

(28. Kalenderwoche)

Die Eigenliebe hat vor der Liebe zum andern Geschlecht vieles voraus: keine Spur eines Widerstandes, grenzenlose Treue, ja eine leidenschaftliche Zunahme mit dem Alter; und was das beruhigendste es gibt keinen Fall von Selbstmord aus Eigenliebe.

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© Christine M. Kaiser